Donnerstag, 8. November 2012

Hoffnung

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das heißt es so oft. Und es ist auch ein wirklich schöner Spruch. Aber was, wenn die Hoffnung schon so lange in einem sitzt? Mal mehr, mal weniger. Aber sie ist immer da. Immer. Und wenn es nur ein klitzekleines Fünkchen ist. Sie ist da. Und sie geht auch nicht. Was hat das zu bedeuten? Ist es eine Vorahnung, die der Körper, der siebte Sinn spürt? Oder ist sie da, um uns eins aus zu wischen? Will sie sagen, gib niemals in deinem Leben auf, es geht immer weiter, es ist nie zu spät, etwas zu tun. Soll man sie positiv oder negativ sehen? Diese Hoffnung. Ich will nicht wissen, wie viele Millionen oder wahrscheinlich Milliarden Menschen auf dieser Welt in diesem Moment an Hoffnung denken. Und das sind mit Sicherheit alles Menschen, die diese Hoffnung viel mehr benötigen als ich. Weil es ihnen viel schlechter als mir geht. Weil sie kein zu Hause haben, oder nichts zu Essen oder gar zu Trinken. Weil sie nicht so eine tolle Familie haben wie ich, oder sogar keine Eltern mehr haben. Habe ich dann überhaupt das Recht, von Hoffnung sprechen zu dürfen? Wo es mir doch so gut geht, ich prinzipiell alles habe, was man zum Leben und Glücklichsein braucht? Ja, ich habe es. Ich nehme mir es. Weil Hoffnung eine Eigenschaft des Menschen ist. Weil ohne Hoffnung, man doch eigentlich keine Ziele hat. Keine Wünsche. Keine Träume. 

  

In mir steckt Hoffnung. Und das seit 8 Jahren. Seit 8 Jahren hoffe ich, dass aus uns vielleicht doch irgendwann etwas wird. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich will sie nicht aufgeben. Er ist es, der diese Hoffnung in mir auslöst. Jedes mal, wenn er mir schreibt. Jedes mal, wenn er mir in die Augen schaut. Jedes mal, wenn er mir sagt, dass ich hübsch bin. Jedes mal, wenn wir betrunken sind und etwas miteinander haben. Und trotzdem habe ich Angst, dass es nie etwas wird. Weil wir zu schüchtern sind. Weil ich Angst vor einer Abfuhr habe. Weil ich lieber in Ungewissheit und Hoffnung leben, als mit einem Nein. Vielleicht verrückt, ich weiß. Aber die Hoffnung stirbt nunmal zuletzt.



1 Kommentar: